Noch vor ein paar Jahren musste man über 60 Jahre alt sein oder es musste einem „ein Bein fehlen“ um in der Gesellschaft mit einem E-Bike akzeptiert zu werden. Mittlerweile bekommt man, genau wie bei Rädern ohne Motor, jeden Radtyp auch als E-Bike. Vom komfortablen bis zum sportlichen Trekkingbike, XC-Mountainbikes, Enduros, Rennräder, Falträder bis hin zum Kinder E-Bike. Letzteres hat bei uns im Geschäft große Diskussionen gegeben, aber auch Kinder sollten Fahrspaß genießen, ist auch besser, als den ganzen Tag vor dem Computer oder dem Fernseher zu sitzen. Bei einer Beratung finden wir das passende Rad, das auf die Vorlieben unserer Kunden zutrifft. Abgesehen vom Terrain spielt die Sitzposition eine sehr entscheidende Rolle auf dem Bike. Bei uns wird der Biker vermessen während das Rad beim Aufbau individuell, sei es statisch oder dynamisch, angepasst wird. Wir bieten auch eine Sattel-Testgarantie von 4 Wochen an. Wenn in dieser Zeit Probleme mit dem Sattel und dessen Sitzkomfort auftreten, wird dieser kostenlos gegen einen anderen eingetauscht.
Bei E-Bikes unterscheiden wir zwischen drei Motorentypen: den Heck-, Mittel- und Frontmotor. Alle drei Motoren haben diverse Vor- und Nachteile. Bei Racepoint bieten wir ausschließlich Mittelmotor-Varianten an. Der Frontmotor ist die billigste Lösung und findet im Einsteigermodellen Anwendung, wobei geringe Leistung, schlechte Kraftübertragung und schwieriges Steuern bei losem Untergrund, Nässe und Bergpassagen negative Eigenschaften sind, die den Fahrspaß hemmen. Beim Heckmotor kommt es zu einem geringen Verschleiß des Antriebs, während sehr hohe Leistungen möglich sind. Hier schlagen dann ein hoher Energieverbrauch, schwieriges Fahren ohne Unterstützung sowie ene nicht mögliche Nabenschaltung negativ zu Buche.
Ja, der Mittelmotor besticht durch einen optimalen Schwerpunkt, durch Reaktionsfreundlichkeit, bestes Fahrgefühl sowie direkte Kraftübertragung. Allerdings sind diese Motoren teurer als Nabenmotoren und haben auch einen höheren Verschleiß des Antriebs (Kette, Ritzel und Kettenblätter). Die Erfahrung sagt aber, dass der Mittelmotor die bessere Wahl darstellt. E-Bike-Motoren gibt es zudem in verschiedenen Stärken. Hier ist es sehr wichtig diese vor dem Kauf persönlich zu testen. Wir haben dafür eine große Flotte an „Test“-E-Bikes.
Genau wie bei den Motoren gibt es hier auch Vor- und Nachteile. Wir unterscheiden hier zwischen. Ketten- und Nabenschaltung, die es als mechanische oder als elektronische Variante gibt. Nabenschaltungen brauchen weniger Pflege,da sie wie ein Getriebe geschützt in der Nabe sitzen. Der Kettenverschleiß ist auch viel geringer, denn die Kette braucht ja nur „geradeaus“ zu laufen. Kettenschaltung empfehlen wir bei einer sportlicheren Fahrweise oder/und bei stärkeren Motoren.
Der Verschleiß ist höher und es bedarf mehr Pflege, jedoch erhält der Fahrer hiermit eine größere Übersetzungsbandbreite und kann sich sportlicher bewegen. Nabenschaltungen wie Shimano Nexus dürfen nur in leichteren Motoren (unter 50NM) eingebaut werden, da sie für mehr Leistung nicht ausgelegt sind.
Bei Akkus sollte man auf die Wattstunden (Wh) und nicht wie auf die häufig angegebenen Amperestunden (Ah) achten. Dies kann einfach ausgedrückt mit dem Tank eines Pkw verglichen werden. Je größer der Tank (Wh) desto höher die Reichweite. Ich empfehle für gepflegte Touren in der Eifel eine Akkuleistung von mehr als 400Wh. Unsere Integrierten Akkus liegen mittlerweile schon fast alle bei über 500Wh. Die Reichweite ist aber auch abhängig vom Fahrergewicht, Reifendruck, Trittfrequenz sowie anderen Faktoren. Ein Akku hält in der Regel zwischen 700 und 1000 Ladezyklen, während ein Ladezyklus von 0-100% zählt.
Um ein gutes E-Bike auszuwählen soll man als Kunde folgende Kriteriencheckliste abarbeiten: guter Motor, starker Akku, solider Rahmen (da sonst Brüche und/oder Rahmenflattern in Abfahrten vorkommen), gute Schaltung, gute Bremsen (am besten hydraulische Felgen- oder Scheibenbremsen). Um das alles zu gewährleisten muss man mindestens. 2000 Euro ausgeben. Qualität und Langlebigkeit haben halt ihren Preis. Bei günstigeren Bikes wird oft an vielen Punkten gespart, so dass billige und schwache Motoren, günstige Bremsen, schwache Akkus, mangelhafte Displays und Ähnliches zum Einsatz kommen, die auf Anhieb den Fahrspaß mindern und mittelfristig teure Reparaturen nach sich ziehen.
Im Grunde bekommt ein E-Bike die gleiche Pflege wie ein normales Rad. Allerdings haben wir einen höheren Verschleiß des Antriebs und der Reifen. Auch die Bremsbeläge leiden mehr, da das Bike deutlich schwerer ist. Ein Punkt, der in diesem Zusammenhang viel Aufmerksamkeit erfahren sollte, ist der Akku. Sollte das Bike nicht gebraucht werden muss der Akku bei einer Raumtemperatur von ca. 20 °C gelagert werden. Auch sollte er alle 3 Monate geladen werden um eine Tiefenentladung zu vermeiden. Im Extremfall kann dies zu einer Explosion führen. Der Akku sollte zudem nicht herunterfallen und bei einem möglichen Verkehrsunfall sofort getauscht werden.
Wenn man diese Punkte beachtet, steht dem perfekten, Motor unterstützten Bikerspaß im Frühjahr, Sommer und Herbst nichts mehr im Wege.
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